Seminarteilnahme ohne eigene Aufstellung
Wer die Aufstellungsarbeit noch nicht kennt, hat so die Möglichkeit Einblicke zu bekommen, um was es mit dieser Arbeit geht, zu sehen, wie eine Aufstellung durchgeführt wird. Der Nutzen einer Teilnahme ohne Aufstellung ist sehr vielschichtig, da man auf verschiedenen Ebenen profitieren kann. Durch die Beobachtung der Aufstellungen versteht man immer mehr die Abläufe und bekommt Einblicke in die systemischen Dynamiken und Ordnungen. Dadurch, dass man auch als Stellvertreter in Aufstellungen gewählt wird, kann man besser nachvollziehen, was hier geschieht und lernt dabei auch, zwischen eigenen Meinungen und den Wahrnehmungen als Stellvertreter zu unterscheiden.
Diese Fähigkeit wird uns auch im privaten- und beruflichen Alltag äusserst nützlich sein. So üben wir auch, eine Verbindung herzustellen zwischen Verstand und Gefühl, zwischen analytischem Denken und intuitivem Verstehen. Um jemanden zu „Verstehen“, muss ich bereit sein, mein „Stehen“ zu „Ver-stehen“ d.h. Ver-lassen und mal dort zu stehen, wo der Andere steht, die Sache so zu betrachten, wie der Andere es sieht, mit seinem Hintergrund, seiner Herkunft, seinen Lebenserfahrungen. Ein solches Verstehen führt zum „Verständnis“. Wir können das nirgendwo besser üben, als wenn wir als Stellvertreter in einer Aufstellung stehen. Je mehr uns das gelingt, umso „aufgestellter“ fühlen wir uns im Alltag, weil diese Verbindung zwischen Verstand und Gefühl uns ganzer uns sicherer macht. Die Beziehungsfähigkeit steigert sich so enorm. Dadurch, dass der Andere spürt, dass wir ihn verstehen, fühlt er sich akzeptiert und verstanden, was ihn auch uns gegenüber offener und zugänglicher macht. So lernen wir systemisch wahrzunehmen, zu denken und zu handeln. Dies ist auch der Grund, warum viele immer mal wieder in ein Seminar kommen – Wellness für Seele.
Durch das Beobachten und Teilnehmen an vielen Aufstellungen, kommen wir mit vielen verschiedenen Problemen und deren Lösungen in Kontakt und erfahren so die damit zusammenhängenden Ordnungen. So erkennen wir auch im Alltag immer mehr die Verletzungen von Ordnungen und Grundprinzipien und lernen so, nicht mehr in solche systemische Fallen zu treten. Dies schafft Ordnung in unserem Leben.
Allein durch das Beobachten von Aufstellungen und das Teilnehmen als Stellvertreter, können sich viele eigene Probleme lösen, da die Einsicht in grössere Zusammenhänge uns das Problem anders sehen lässt. Plötzlich sehen wir Lösungen, wo vorher nur Wiederstand und grosse Mauer war. So suchen wir nicht mehr nach Schuldigen, sondern nach den Wechselwirkungen im System. Dieser erweiterte Blick in das grössere System lässt uns die Zusammenhänge erkennen, in denen sich oft die guten Lösungen zeigen.
Dazu kommt noch, dass so auch die Möglichkeit gegeben ist, die Seminarleitung kennen zu lernen und zu spüren, ob die „Chemie“ stimmt. Nur um Fragen zu stellen genügt es auch in der Praxis einen Termin zu vereinbaren. Manchmal ist eine Vorbesprechung des Anliegens in der Praxis sinnvoll. Im Zweifelsfalle melden Sie sich.
Beitrag von Rolf Müller & Gabrielle Biétry www.i-g-t.com