Ablauf einer Aufstellung in einem Seminar

Ablauf einer Aufstellung in einem Seminar

Hier finden sie einen beispielhaft dargestellten Ablauf. Es gibt verschiedene Formen und Arten.

Der Klient schildert dem Aufstellungsleiter sein Anliegen. Der Leiter der Aufstellung wird mit grosser Wahrscheinlichkeit nach dramatischen Ereignissen in der Herkunftsfamilie fragen. Möglicherweise hat sich die Person zu Hause schon vorbereitet, sich mit seiner Familiengeschichte auseinandergesetzt und in einem sogenannten Genogramm festgehalten. Dies ist jedoch überhaupt nicht zwingend.

Hat der Aufstellungsleiter genügend Informationen und ein Gefühl für sich abzeichnende Schwerpunkte erhalten, bittet dieser den Klienten, Stellvertreter für die involvierten Personen oder für das Thema aus den anwesenden Gruppenmitgliedern auszuwählen. Ebenso wählt die Person jemanden für sich selbst aus – wird also auch zum Beobachter der Dynamiken seines Systems.

Der Klient führt dann die Stellvertreter an einen Platz im Raum und stellt diese in Beziehung zu einander auf (daher der Name „Familienstellen“), dabei lässt er sich allein von seinem Gefühl leiten. Dann setzt er sich wieder und beobachtet die Reaktionen und Aussagen der Stellvertreter.

Der Aufstellungsleiter befragt die Stellvertreter, verändert möglicherweise deren Position, überprüft Aussagen und nimmt eventuell noch weitere Stellvertreter mit ins Bild.

Ausgehend von dem, was sich zeigt wird er – wenn es möglich ist – auf eine gute Lösung hinzuarbeiten. Oftmals zeigt sich die gute Lösung von einer ganz anderen Seite, manchmal ist der Weg dorthin auch schwierig und belastend.

Am Schluss werden die involvierten Stellvertreter aus ihren Rollen „entlassen“

 

Beitrag von André Hintermann www.insac.ch